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Neuer Eintrag  *19-07-2015*

Wolfgang Grzyb - Fairplay Rekord

Reiner Hollmann - K.O. in Kaiserslautern


Tradition, Mythen und Rekorde


Nicht nur die Titel und Rekorde eines Vereins zählen, das Salz in der Suppe, wie man so schön sagt, sind die kuriosen Geschichten und Mythen.
Auf dieser Seite soll einiges in Erinnerung gebracht werden.

Horst Wolter auf der Briefmarke - Der Bestechungsskandal - Bründls UEFA-Pokal Torrekord - Der Hirschkopf unterm Zentimetermaß - Reiner Hollmans Schiri K.O. in Kaiserslautern - Harald Nickels Elfmeter aus dem Stand - Die Stasi Geschichte um Lutz Eigendorf - Der Fairplay Rekord

Da waren Stammtischgespräche vorprogrammiert. Auch diese Dinge machen unseren Verein zu dem was er ist.

Ein -TRADITIONSVEREIN -

Mehr dazu folgt hier in den nächsten Wochen.


1970'er Jahre


Ludwig Bründl


Am 28.09.71 spielte Eintracht in der 1. Runde des neu geschaffenen UEFA-Pokals, der den Vorgänger Messestädte-Pokal ablöste, das Rückspiel gegen Glentoran Belfast. Man gewann 6:1 und für Ludwig Bründl war es ein ganz besonderer Tag. Er konnte sich 5 mal als Torschütze feiern lassen und hält damit bis heute den Torrekord in diesem Wettbewerb. Im Hinspiel trennte man sich 1:1 - Torschütze in Belfast ebenfalls Bründl. In der 2. Runde schaltete man Athletic Bilbao aus -2:1/2:2- Bründl traf in diesen beiden Spielen 3 mal. Im Achtelfinale war dann Schluss, man scheiterte an Ferencvacos Budapest - 1:1/2:5 - Bründl traf in Budapest zum 1:4. Mit insgesamt 10 Treffern wurde Bründl erster Torschützenkönig des neu geschaffenen UEFA-Pokals der Saison 1971/72. Damit ist er auch Eintrachts erfolgreichster Torschütze in Europapokalspielen.


Ludwig Bründl - von 1971-76 bei der Eintracht


Horst Wolter


Unserem Meistertorwart und Rekordnationalspieler -13 Einsätze- Horst "Luffe" Wolter wurde eine besondere Ehre erwiesen. Zur WM 1974 legte die Deutsche Bundespost zwei Sonderbriefmarken auf. Eine zeigte unseren Nationaltorwart bei einer spektakulären Parade.


"Luffe" war es auch, der seinem Nachfolger Bernd Franke seinen Spitznamen verpasste. Bernd Franke, mit einer enormen Sprungkraft ausgestattet, wurde von "Luffe" geadelt. "Luffe" sagte zu ihm: "Mensch, Adler, du fliegst in der Luft herum, du hast Schnee auf dem Kopf."

Horst Wolter kam erst mit 18 und durch Zufall ins Tor. Bei der Amateurmannschaft fehlte ein Torwart, Horst Wolter sprang ein und überzeugte. Einzigartig, wenn man bedenkt auf welch hohem Niveau sich Horst Wolter später präsentierte und sogar zum Nationaltorwart berufen wurde. Dies hatte er natürlich auch der eingespielten Abwehrformation der Eintracht zu verdanken. In vielen Begegnungen hatte sich diese als ein unüberwindbares Bollwerk erwiesen.


Wolfgang Grzyb - Fairplay Rekord


Eintracht hält bis heute einen unglaublichen Fairplay Rekord. Von Bundesligabeginn 1963 bis zum 30. August 1975, mit Unterbrechung der Saison 1973/74, gab es keine rote Karte für einen Eintracht Akteur.


Wolfgang Grzyb war es als ältesten Spieler der Bundesligasaison 1975/76 vorbehalten diesen Rekord zu beenden.


Beim 3:2 Heimsieg gegen Werder Bremen sah er in der 62. Minute die rote Karte wegen Schiedsricherbeleidigung.


Reiner Hollmann - K.O. in Kaiserslautern

 

In der Saison 1977/78 schreibt Eintracht mal wieder Bundesligageschichte. Am ersten Spieltag geht es zum Betzenberg und Eintracht geht nach einem Tor von Popivoda in Führung und alles läuft nach Plan. Bis sich das Spiel auf einzigartige Weise dreht. In der 68. Minute gibt es, nach einer Schwalbe von Pirrung vor der Straufraumgrenze, Elfmeter. Im Tumult im Eintracht Strafraum will sich der Schiri Luft verschaffen und trifft Reiner Hollmann am Hals. Der wacht erst im Krankenwagen wieder auf und erfährt später im Krankenhaus, dass das Spiel mit 1:2 verloren wurde.

 

11 Freunde - Reiner Hollmann - K.O. in Kaiserslautern


1980'er Jahre


Günter Keute


Im Juli 1980 kam Günter Keute vom SC Neheim-Hüsten um bei der Eintracht für Furore zu sorgen. Es gab wohl noch niemals in Braunschweig einen Spieler, der so vehement vom Publikum gefordert wurde wie Günter Keute. Mit KEUTE----KEUTE----KEUTE---- Anfeuerung wurde der Sturmtank gefordert wenn das Spiel nicht lief, und es dauerte meist nicht lange bis zu seiner Einwechslung. Oftmals hat er dann ein Spiel noch umgerissen oder entschieden, was natürlich nicht immer gelang. Als Zuschauer hatte man den Eindruck, dass für Günter Keute nichts anderes zählte als ein Tor. Und wenn es darum ging die Pille ins Tor zu befördern, war ihm jedes Mittel recht. Und wenn er seinen Kopf nach dem Spiel unterm Arm vom Feld getragen hätte, egal, Hauptsache Tor. Sein unbändiger Einsatz brachte ihm unglaublich viel Sympathien, und der Name Keute fällt heute manchmal noch, wenn ein Spieler desöfteren als "Joker" trifft.


Von 1980 - 84 bei der Eintracht - In 74 Bundesligaspielen erzielte er 13 Tore - In der 2. Bundesliga Nord war er in 32 Spielen 7 mal als Torschütze erfolgreich.


Lutz Eigendorf


Lutz Eigendorf wurde als "Beckenbauer des Ostens" bezeichnet und war ein hoffnungsvolles Talent für die DDR Nationalmannschaft - er bestritt 6 Spiele und erzielte 3 Tore. Nach dem Freundschaftsspiel 1. FC Kaiserslautern : BFC Dynamo Berlin im März 1979 nutzte er auf der Rückfahrt nach Ostberlin einen Stadtbummel der Mannschaft in Gießen zur Flucht.

Nach einer einjährigen Sperre spielte er für den 1. FC Kaiserslautern und ab Juli 1982 für die Eintracht.



17 Jahre nach dem mysteriösen tödlichen Autounfall von Lutz Eigendorf - 26 Jahre jung - im März 1983 erschien das Buch von Heribert Schwan "Tod dem Verräter" im April 2000. Auch in der ARD beschäftigte man sich in einem Dokumentarfilm unter diesem Titel mit dem Fall. Einige Tage vor dem Unfall - Ende Februar 1983 - gab Lutz Eigendorf noch ein TV-Interview an der Berliner Mauer.

Die Stasi wurde immer wieder mit dem Unfall in Verbindung gebracht, aber niemand zuvor nahm so klar Stellung wie Heribert Schwan und belegte dies mit gefundenen Unterlagen aus der Gauck-Behörde. In diesen Dokumenten wird ausführlich darüber berichtet, wie man Menschen vergiftet und welche schleichende Wirkungen die verschiedenen Gifte haben. Von Lähmungserscheinungen und Sehschwäche ist die Rede. In diesem Zusammenhang taucht auch das Wort "verblitzen" und der Name Eigendorf auf. Personen die vorher vergiftet und unter Druck gesetzt wurden, flüchten in dieser ausweglosen Situation in ihrem Fahrzeug und werden später an einer unübersichtlichen Stelle per Autoscheinwerfer geblendet.

Auch durch den festgestellten Alkoholgehalt von 2,2 Promille besteht bei seiner Frau kein Zweifel daran, dass es Mord war. Bekannte die noch eine Stunde vor dem Unfall mit Lutz Eigendorf zusammen waren, konnten sich diesen hohen Wert nicht erklären. Eigendorf verließ die Stätte der Zusammenkunft um ca. 22.00 Uhr. Der Unglücksort liegt nur wenige Kilometer entfernt und der Unfall ereignete sich kurz nach 23.00 Uhr.

Was passierte in dem Zeitfenster 22.00 - 23.00 Uhr? Bis heute kann niemand eine schlüssige Antwort darauf geben.

Im Februar 2010 kommt wieder Bewegung in den Fall. In den Medien wird berichtet, dass ein Mann, der eigentlich wegen schweren Raubes vorgeführt wird, vor Gericht aussagte, er hätte den Mordauftrag im Fall Eigendorf erhalten, aber nicht ausgeführt. Karl-Heinz F. alias IM "Klaus Schlosser" wurde bereits vor 10 Jahren verdächtigt, da er auf Lutz Eigendorf angesetzt war. Erstmals ist damit ein Mordauftrag bestätigt.

Wie mächtig die Stasi war und mit welchem Druck sie vorgegangen ist, kann wohl nur jemand beurteilen, der unter diesem System zu leiden hatte.



Interessant hierzu auch die Ausführungen von Jörg Berger. In seiner Biographie "Meine zwei Halbzeiten" das im März 2009 erschien, beschreibt der ehemalige Trainer, der im März 1979 geflüchtet war, seine Erlebnisse. Er vermutete hinter manch geheimnisvollen Ereignissen die Stasi. Auch er hatte 1986 mit Lähmungserscheinungen zu kämpfen und vermutete dahinter einen Giftanschlag. Er hat sich in seiner aktiven Zeit auch immer vorsichtig geäußert, weil er wusste, wie weit der Arm der Stasi reichte. Er vermutet sogar noch heute Seilschaften. Wenn man bedenkt, mit welch persönlichen Enttäuschungen auch er durch Bespitzelung zu kämpfen hatte, durchaus verständlich.

Jörg Berger hatte Lutz Eigendorf desöfteren gewarnt, sich nicht allzu freizügig zu äußern. Nach dem Unfall erinnerte er sich sofort an das kurz zuvor gegebene provozierende  TV-Interview von Lutz Eigendorf in Berlin. Auch für ihn kam es sofort in Betracht, dass die Stasi ihre Hände im Spiel hatte.



2000


Ahmet Kuru


Am Mittwoch den 11.08.2004 schickt die Eintracht am 3. Spieltag der Regionalliga Nord den VfB Lübeck mit einer 6:2 Packung nach Hause. Kuru trifft vier Mal und das 3:0 erzielt er mit einem perfekten Fallrückzieher. Dies wird Tor des Monats August und bei der Wahl zum Tor des Jahres 2004 auf den zweiten Platz gewählt. Wobei man feststellen muss, dass Kuru normalerweise hätte gewinnen müssen. Das Tor des Jahres eines Dresdner Spielers war zwar auch ein Fallrückzieher, aber bei weitem nicht so spektakulär. Die Dresdner haben also nur besser gevotet.

Kuru wurde mit 24 Toren Torschützenkönig und stieg mit Eintracht in die 2. Bundesliga auf.